Wie verläuft die Operation?

Das Standardverfahren: Operation am offenen Herzen. Die Standard-Bypass-Operation wird in der Regel am offenen Herzen vorgenommen. Dabei wird zunächst der Brustkorb der Länge nach geöffnet, sodass er aufgeklappt werden kann. Das frei liegende Herz wird an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen: Sie übernimmt während der Operation die Aufgaben des Herzens und der Lunge. Gleichzeitig kühlt sie den Körper bis auf 18°C ab. Den Vorgang der Abkühlung bezeichnen Mediziner als Hypothermie. Mit ihr wird der Sauerstoffverbrauch der Organe verringert. Die Organe werden so vor einer Unterversorgung mit Sauerstoff geschützt.

Anschließend legt der Arzt das Herz mit einer speziellen, extrem kalten Lösung still („Kardioplegie“). Zum Einsatz kommen beispielsweise kalium- und magnesiumreiche Flüssigkeiten. Die Stilllegung bewirkt, dass jetzt auch das Herz einen geringeren Sauerstoffverbrauch hat. Der Herzchirurg kann außerdem einfacher am Herzen arbeiten, wenn es ruhiggestellt ist. Je nach Befund wird anschließend ein arterieller oder venöser Bypass gelegt.

Andere Operationsverfahren

Off-Pump-Technik
Bei der Off-Pump-Technik wird am schlagenden Herzen operiert. Daher muss der Patient nicht an die Herz-Lungen-Maschine angeschlossen werden. Mit einer Saugglocke werden lediglich die Stellen des Herzens bewegungslos gehalten, an denen der Herzchirurg operieren muss. Die übrigen Operationsschritte verlaufen wie beim Standardverfahren. Die Off-Pump-Technik wird auch „off pump coronary artery bypass“, kurz OPCAB, genannt.

Das Off-Pump-Verfahren kommt zum Beispiel bei Nierenkranken oder Schlaganfall-Risikopatienten zum Einsatz. Denn das Standardverfahren kann bei ihnen möglicherweise Schäden an Nieren oder Gehirn verursachen.

Schlüssellochchirurgie (MIDCAB-Verfahren)
Unter „Schlüssellochchirurgie“ verstehen Mediziner minimalinvasive Eingriffe - also Operationen, die mit so wenigen Schnitten wie möglich auskommen. Eine minimalinvasive Bypass-Operation wird ausschließlich mit der Brustwandarterie durchgeführt. Der Brustkorb wird an der Seite ein paar Zentimeter geöffnet. Die linke Brustwandarterie wird freigelegt und an einen Hauptast des linken Herzkranzgefäßes genäht. Die Technik nennt sich MIDCAB-Verfahren für „Minimal Invasive Direct Coronary Artery Bypass“.