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Klinik Fränkische Schweiz

Was ist eine Herzschwäche?

Eine Herzschwäche (auch: Herzinsuffizienz, oder seltener: Herzmuskelschwäche) ist oft die Folge einer oder mehrerer anderer Herzerkrankungen. Der Herzmuskel ist dann zu schwach, um die erforderliche Blutmenge durch den Körper pumpen zu können. Die Organe sind dauerhaft mit Sauerstoff und Nährstoffen unterversorgt.

Akute und chronische Herzschwäche

Eine akute Herzschwäche kann zum Beispiel durch einen Herzinfarkt, ausgeprägte Herzrhythmusstörungen, eine Herzmuskelentzündung oder Herzklappenfehler entstehen. Liegt noch keine Einschränkung der Pumpfunktion vor, lässt sich ein Fortschreiten der Herzschwäche in der Regel aufhalten. Unter einer chronischen Herzschwäche versteht man eine zunehmende Leistungsabnahme des Herzmuskels über Wochen, Monate oder Jahre. Die Symptome (Luftnot, rasche Erschöpfung) nehmen schleichend zu. Daher nehmen vielen Menschen sie erst zu spät wahr.

Das Herzkreislaufsystem versucht, durch eine Steigerung der Herzfrequenz (über Hormone und direkte Nerven zum Herzen) der geschwächten Pumpleistung entgegenzuwirken. Über die Ausschüttung von Hormonen wird der Widerstand in den Gefäßen erhöht, um den Blutdruck zu halten. Gegen diesen erhöhten Gefäßwiderstand pumpt das Herz an. Dadurch kann es zu einer Vergrößerung des Herzmuskels kommen, während gleichzeitig die Pumpleistung weiter nachlässt. Das Herz ist dann mit einem Luftballon vergleichbar, der schon oft aufgeblasen und bei dem die Luft auch oft wieder abgelassen wurde: Der Luftballon wird größer und zugleich schlaff. Um den Blutdruck trotz der geschwächten Pumpleistung des Herzens aufrecht erhalten zu können, halten die Nieren Wasser im Kreislauf zurück. Dieses Wasser kann ins Gewebe eindringen und sich in den Beinen (Beinödem) oder in der Lunge (Lungenödem) stauen.

Beeinträchtigte Erregungsleitung im Herzen

Bei einigen Formen der Herzinsuffizienz kann es durch eine Vergrößerung des geschwächten Herzmuskels zu einer Störung der Erregungsleitung im Herzen kommen: Die linke und rechte Herzaktion erfolgt nicht gleichzeitig bzw. geordnet, so dass die Herzkammern nicht mehr synchron (gleichzeitig) schlagen. Durch diese „Dyssynchronie“ geht zusätzliche Pumpleistung des Herzens verloren. Das Herz wird noch weniger mit Blut versorgt – und damit noch schwächer.