Welche Herzklappenprothesen gibt es? - Arten
Zur Verfügung stehen mechanische („künstliche“) Herzklappenprothesen oder biologische („natürliche“) Herzklappenprothesen. Welche Herzklappenprothese geeignet ist, bespricht der Arzt mit jedem Patienten individuell.
Mechanische Herzklappenprothesen
Mechanische Herzklappenprothesen bestehen aus einem Herzklappenring mit meist zwei Klappensegeln (aus den Materialien Metall oder Kunststoff).
Der Vorteil mechanischer Herzklappen liegt in der nahezu unbegrenzten Haltbarkeit. Aus diesem Grund raten Ärzte bei Menschen unter 60 Jahren zu einer mechanischen Herzklappe.
Körperfremden Materialien können allerdings zu Blutgerinnselbildung (Thrombose) führen. Patienten mit mechanischen Herzklappen nehmen daher ein Leben lang blutgerinnungshemmende Medikamente (Antikoagulanzien) ein.
Biologische Herzklappenprothesen
Biologische Herzklappenprothesen werden in der Regel aus Schweineherzklappen oder dem Herzbeutelgewebe von Rindern gewonnen. Der Körper nimmt biologische Herzklappenprothesen meist sehr gut an. Als Alternative werden auch so genannte „Homografts“ eingesetzt – Herzklappen von menschlichen Spenderherzen.
Patienten müssen bei biologischen Herzklappenprothesen in der Regel keine Medikamente gegen Blutgerinnung einnehmen: Als natürlicher Herzklappenersatz weisen sie die typischen Eigenschaften menschlicher Herzklappen auf und passen sich sehr gut dem Blutfluss an.
Deshalb befürworten Ärzte bei Menschen über 65 Jahren normalerweise biologische Herzklappen. Biologische Herzklappen werden in der Regel auch bei Frauen mit Kinderwunsch oder im Fall einer Unverträglichkeit von Blutgerinnungshemmern implantiert.
Transkatheterklappenersatz (TAVI)
Für Patienten, für die der offen chirurgische Eingriff aufgrund der körperlichen Verfassung nicht in Frage kommt, besteht für Aorten- und Pulmonalklappe die Alternative des Transkatheterklappenersatzes. Über einen Katheter wird die Klappe aus biologischem Material bis in Herz vorgeschoben und dort entfaltet.
Als minimal-invasives Verfahren vermeidet es bestimmte Risiken der herkömmlichen Behandlungsmethoden.
